HEINRICH
PAWLICK -
FOTOGRAFIE
LEBEN
ARBEITEN
VERLAUTBARUNG
1988/89 entstand die Arbeit "Lebensweise von
Theaterschaffenden am Landestheater Altenburg",
eine Dokumentation des Lebens und der Arbeit von 5 jungen Emsembelmitgliedern.
» Die Choreografin Irina Pauls
» Die Tänzerin Kathrin Romzykowski
» Der Schauspieler Jörg Simmat
Mit gepackter Tasche fuhr ich eines Tages im Herbst
1988 zur Meldebehörde der Polizei nach Leipzig. Ich wollte dort das beantragte
Visum für den Besuch bei meiner Tante in der BRD abholen. Die Dame in Uniform
verkündigte mir süffisant, dass mein Antrag abgelehnt sei.
Warum? - keine Antwort -, - keine Begründung -, nichts.
Frustriert zog ich abends durch die Stadt. Trotz
allem endete dieser Abend dann doch noch versöhnlich.
Aus einer zufälligen Begegnung mit einem alten Bekannten entwickelte sich mein
erster und einziger öffentlicher Auftrag als freischaffender Fotograf in der
DDR, beidem sich mein künstlerisches Thema mit einem finanziellen Ertrag
vereinte.
Kennengelernt hatte wir uns bei Aufnahmen für mein
Projekt „Studenten Wohnen“ 1980. Er war Literaturstudent und wohnte in einer
kleinen Dachkammer eines Abrißhauses. Nun war er der Verantwortliche für Theater
beim Rat des Bezirkes Leipzig.
In unserem Gespräch entwickelte er die Idee, eine
Dokumentation über das Landestheater Altenburg (LTA) in Auftrag zugeben. Schnell
war mir klar, was ich wollte. Mein Thema, „Lebensweise von bestimmten Menschen“
– also eine umfangreiche Darstellung ihres Lebens, des Privaten, der Arbeit, der
Beziehungen, Aktivitäten, Passivitäten, ihrer Umwelt und die Beziehung zu
ihr,...., - konnte ich hier gut umsetzen.
Das LTA war ein All-Sparten Haus, mit Schauspiel,
Musiktheater, Ballett und Orchester. Um eine gewisse Vergleichbarkeit zu
erreichen suchte ich mir 5 junge Ensemblemitglieder aus allen Sparten des
Theaters aus. Die Fotografien entstanden bei vielen Besuchen im Theater, aber
auch in der Privatsphäre in Altenburg und Leipzig, von Ende 1988 bis in die
„Wendezeit“ 1989.
1990 beendete ich die Arbeit mit der Erstellung der
Schwarzweiß-Handabzüge. Es entstanden 3 Exemplare mit jeweils 113
Fotografien im Format
26x37 cm.
Dann gab es die DDR und ihre Verwaltungs- und
Kulturstrukturen nicht mehr. So kam es, dass die als Abschluss geplante
Ausstellung nicht mehr realisiert werden konnte. Einzelne Serien (vor
allem „Die Choreografin Irina Pauls“) zeigte ich in einzelnen
Personalausstellungen..
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